Der Hintergrundbericht bettet aktuelle Ereignisse in ihren Kontext ein, um dem Rezipienten Verständnis für die Zusammenhänge zu ermöglichen. Das Genre wird im Wesentlichen wie der Bericht aufgebaut, geht aber ausführlicher auf die Vorgeschichte ein. Hintergrundberichte gehören zu den informierenden, nicht zu den meinungsbildenden Darstellungsformen.
Vom Journalisten verlangt der Hintergrundbericht sowohl Sorgfalt als auch Sachlichkeit: Recherche und Dokumentation bilden die Grundlagen für jeden weiteren Schritt. Anhand der Dokumente erfolgt die Analyse des Geschehens, wobei der Autor auf (emotionale) Distanz achtet. Anschließend formuliert er den Hintergrundbericht unter Einbeziehung der Entstehungsgeschichte, der Fakten und Daten des aktuellen Ereignisses sowie unter Einfügen von Dokumenten (O-Töne, Zitate, Auszüge, Grafiken, auch Statistiken usw.).
Wichtig ist: Der Berichterstatter enthält sich jedes Kommentars. Er präsentiert am Ende des Beitrags kein Fazit, bietet keine Zukunftsaussicht und spekuliert nicht über Folgen. Falls allerdings Fachleute sich in entsprechender Weise geäußert haben, bietet es sich an, den Hintergrundbericht mit solchen Zitaten zu beschließen.
Hintergrundberichte leben von ihrer Quellenvielfalt: Je mehr Dokumente einbezogen werden, umso ausgewogener gelingt der Bericht inhaltlich und desto abwechslungsreicher lässt er sich aufbauen.