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Journalismus-Lexikon

Comics Journalism

Der Comics Journalism ist eine noch relativ junge Bewegung, die erst seit 2010 vermehrt als Form des Journalismus wahrgenommen wird. Es handelt sich dabei um Berichterstattung, die zeitgeschichtliches Weltgeschehen mit den Mitteln des Comics dokumentiert und aufarbeitet – sie wird daher auch als zeichnender Journalismus bezeichnet. Comic-Reportagen holen die Kunstform aus gezeichneten Bilder und Worten aus der Welt der Fiktion in die Realität. Sie erzählen kreativ und eindringlich Geschichten, die auf eigenen Erlebnissen und Recherche zu einem bestimmten Thema beruhen und den Eindruck eines Augenzeugenberichts vermitteln. Der Reportagecharakter wird durch die Darstellung in Schwarz-Weiß unterstützt. Gemeinhin gilt der Journalist Joe Sacco als Vater des dokumentarischen Comics, auch wenn der Japaner Keji Nakasawa bereits 1972 mit seiner Comic-Reportage “Barfuß durch Hiroshima”, in der er seine Erlebnisse nach dem Abwurf der Atombombe dokumentiert, mit dem Genre arbeitete. Joe Sacco, US-amerikanischer Einwanderer aus Malta, reist in Krisengebiete und Kriegsregionen und lässt in seinen gezeichneten Reportagen Protagonisten der Geschehnisse zu Wort kommen, ist sogar gelegentlich selbst Teil der Story. Der Hybrid aus Journalismus und Popkultur greift meist politische und soziale Themen auf. Das journalistische Genre ließ bereits Magazine wie Mamma! oder Symbolia entstehen, die ausschließlich Comic-Reportagen publizieren.



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