Logo DJA

Journalismus-Lexikon

Anwaltschaftlicher Journalismus

Dieses Journalismusgenre, das auch Advocacy Journalism genannt wird, erhebt nicht den Anspruch, objektiv zu sein, sondern ergreift Partei für eine bestimmte Sache oder einen Standpunkt. Entgegen einer der Grundregeln des Journalismus – der Objektivität – berichtet ein Advocacy Journalist aus einer eigenen subjektiven Perspektive, die auf persönlichen Überzeugungen beruht. So kann er der Meinung sein, dass Korruption zu sanktionieren sei oder zu wenig für die Umwelt getan werde und bringt dieses Credo in seine Berichterstattung ein. Dieser Standpunkt kann sich sowohl in Ausdruck und Wortwahl als auch in den gewählten Fakten und Zitaten manifestieren.

Trotz subjektiver Berichterstattung bedient sich der anwaltliche Journalist keiner Halbwahrheiten oder aus dem Zusammenhang gerissener Tatsachen und verzichtet auf demagogische Vereinfachungen eines Sachverhalts. Er bezieht sich auf seriös und gründlich recherchierte Inhalte, die auf nachprüfbaren Fakten beruhen.

Diese Art von Journalismus wird meist von sozial oder politisch engagierten Journalisten gewählt, die einer Sache mehr Gehör verschaffen möchten oder Missstände aufdecken wollen. Ähnlich wie der investigative Journalismus greift der Advocacy Journalism meist öffentlichkeitsrelevante Themen wie kriminelle oder unethische Machenschaften auf. Die Artikel werden meist in Publikationen veröffentlicht, die sich für ein bestimmtes Ziel einsetzen und politisch oder gesellschaftlich klare Standpunkte vertreten, wie z. B. ein Umweltmagazin.



Relevante Lehrgänge


zurück zum Lexikon
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner