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Bekannte Journalistinnen und Journalisten

Auf dieser Seite haben wir Ihnen die Kurzbiographien einiger bekannter Journalistinnen und Journalisten zusammengestellt. Die Liste erhebt keinen Vollständigkeitsanspruch.

Bekannte Journalisten mit A

Jill Abramson

Jill Abramson (*19. März 1954 in New York) ist eine US-amerikanische Journalistin. Während ihres Studiums der Geschichte und Literatur an der Harvard University war sie bereits Redakteurin des Harvard Independent. Von 1973 bis zu ihrem Abschluss 1976 arbeitete sie ebenfalls für das TIME Magazine und wurde anschließend Reporterin des American Lawyer. Die Legal Times holte sie 1986 als Chefredakteurin zu sich, bevor sie 1988 zum Wallstreet Journal als Korrespondentin nach Washington D. C. wechselte. Seit 1997 arbeitet Abramson für die New York Times, zunächst als Hauptstadtkorrespondentin und später als Leiterin des Washingtoner Büros. Als erste Frau in dieser Position wurde sie im September 2011 Chefredakteurin der New York Times. Abramson unterrichtet Journalismus an der Yale University und ist Trägerin des National Press Club Award.

 

Franz Alt

Franz Alt (*17. Juli 1938 in Untergrombach, heute Bruchsal) ist ein deutscher Journalist und Buchautor. Alt studierte u. a. Politikwissenschaften und Geschichte, bevor er 1967 mit einer Dissertation über Konrad Adenauer promovierte. Bis 2003 arbeitete er vorwiegend für den Südwestfunk (heute SWR) und moderierte dort 20 Jahre lang das Politmagazin Report und von 1992 bis 2003 auch die Magazine Querdenker und Grenzenlos. In dieser Zeit war Alt zudem Leiter der Zukunftsredaktion des SWR. Er ist u. a. Träger des Grimme-Preises und der Goldenen Kamera. Neben seiner Tätigkeit als Journalist und Herausgeber engagiert sich Alt für ökologische Themen wie alternative Energieerzeugung.

 

Jack Anderson

Jack Anderson (*19. Oktober 1922 in Long Beach; † 17. Dezember 2005 Bethesda, Maryland) war US-amerikanischer Journalist bzw. Muckraker (Skandalreporter). Er arbeitete ab 1947 als Journalist für die Washington Post. In seinen Kolumnen deckte er nicht nur zahlreiche Skandale auf, sondern geriet durch sie auch ins Visier der amerikanischen Geheimdienste. Seine Artikel gründeten nicht selten auf geheimen Dokumenten, die er von Informanten aus Regierungskreisen erhielt. So veröffentlichte Anderson beispielsweise 1971 ein internes Memo des Nationalen Sicherheitsrates und entlarvte die Unterstützung des pakistanischen Militärmachthabers durch Präsident Nixon im 3. Pakistanisch-indischen Krieg. Anderson erhielt dafür 1972 den Pulitzer-Preis.

 

Reinhard Appel

Reinhard Appel (* 21. Februar 1927 in Königshütte; † 26. Juni 2011) war ein deutscher Journalist und Intendant des Deutschlandfunks. Nach seinem Volontariat bei der Stuttgarter Zeitung arbeitete er dort bis 1950 als Redakteur und Reporter. Bis 1971 war er Bonner Korrespondent der Zeitung und 1962/1963 ebenfalls Vorsitzender der Bundespressekonferenz. Appel war zudem Moderator der ZDF-Reihen Journalisten fragen – Politiker antworten, für die er 1972 die Goldene Kamera erhielt, und Bürger fragen – Politiker antworten. Zwischen 1965 und 1987 moderierte er zu den jeweiligen Elefantenrunde. 1973 wurde er Intendant des Deutschlandfunks und wechselte 1976 als Chefredakteur zum ZDF, wo er maßgeblich an der Gründung der Sendungen heute-journal, WISO, Morgenmagazin u. a. beteiligt war.

 

Rudolf Augstein

Rudolf Augstein (* 5. November 1923 in Hannover; † 7. November 2002 in Hamburg) war deutscher Journalist, Verleger und Gründer des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Nach dem Abitur absolvierte Augstein sein Volontariat beim Hannoverschen Anzeiger (später Hannoversche Allgemeine Zeitung) und wurde nach dem Krieg 1946 Redakteur beim Hannoverschen Nachrichtenblattes. Drei britische Presseoffiziere warben ihn von dort als Redakteur für eine neugegründete Wochenzeitschrift nach dem Vorbild der News Review und der TIMES ab. Die Zeitschrift Diese Woche sollte wegen ihrer Kritik an den Besatzungsmächten nach nur sechs Ausgaben eingestellt werden, woraufhin Augstein in Hannover die Verlegerlizenz erwarb und am 4. Januar 1947 die erste Ausgabe des Magazins Der Spiegel herausgab.

 

Stefan Aust

Stefan Aust (* 1. Juli 1946 in Stade) ist ein deutscher Journalist. Nach dem Abitur arbeitete Aust als Redakteur für die Zeitungen konkret und die St. Pauli Nachrichten. 1970 wurde er Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks (NDR) und moderierte von 1972 bis 1986 das Magazin Panorama. Als Chefredakteur des Spiegel TV Magazins gelang es ihm ab 1988 aus dem Format eine lukrative Verlagsabteilung zu machen. 1994 wechselte er als Chefredakteur zum Spiegel und wurde 1995 auch Geschäftsführer der Spiegel TV GmbH, in dessen Funktion er 2001 den Spiegel-TV-Ableger XXP, heute DMAX, gründete. Aust moderierte die Sendung Spiegel TV regelmäßig und wechselte 2007 vom Geschäftsführer in die Funktion des Herausgebers der Sendung. Nach seinem Ausstieg beim Spiegel ist er seit 2009 Mitinhaber der Agentur agenda media GmbH.

Bekannte Journalisten mit B

Gerd Bacher

Gerd Bacher (* 18. November 1925 in Salzburg) ist ein österreichischer Journalist, ehemaliger ORF-Intendant und Medienberater von Helmut Kohl. Nach dem Volontariat 1946 bei der Salzburger Volkszeitung wechselte er zu den Salzburger Nachrichten. Von Salzburg ging er 1954 nach Wien und arbeitete dort als Chefredakteur für verschiedene Boulevardzeitungen, u. a. der Bild-Telegraf. Zwischen 1964 und 1994 war Bacher mehrmals Intendant des ORF, schrieb wöchentliche Kommentare im Kurier und war 1989/90 Herausgeber der Wiener Tageszeitung Die Presse. Zwischen 1974 und 1978 war Bacher Medienberater von Helmut Kohl, damals deutscher Kanzlerkandidat. 1992 erhielt er die Goldene Romy für sein Lebenswerk.

 

Carl Bernstein

Carl Bernstein (* 14. Februar 1944 in Washington D. C.) ist ein US-amerikanischer Journalist, Buchautor und Kolumnist des US-Blogs Huffington Post. Bernstein deckte zusammen mit seinem Kollegen Bob Woodward die Hintergründe der Watergate-Affäre auf. Während die Staatsanwaltschaft den Einbruch in das Hauptquartier der Demokraten noch als Tat einer Gruppe von Randfiguren interpretierte, spekulierten die Washington Post und ihre Journalisten Bernstein und Woodward bereits über Täter aus den Reihen des Komitees zur Wiederwahl Präsident Nixons. Grundlage dieser Spekulationen bildeten verdeckte Hinweise von Mark Felt, der als stellvertretender Direktor des FBI Einblicke in die Ermittlungsakten hatte. Diese Berichterstattung brachte der Washington Post den Pulitzer Preis ein.

 

Nelly Bly

Nelly Bly (eigentlich Elizabeth Jane Cochran(e), * 5. Mai 184 Pennsylvania; † 27. Januar 1922 in New York) war eine US-amerikanische Journalistin. Als sie 1884 eine frauenfeindliche Kolumne mit einem leidenschaftlichen Leserbrief beantwortete, bot ihr der Herausgeber des Pittsburgh Dispatch, angetan von ihrem Schreibstil, eine Stelle als Reporterin an. Von dort aus ging sie nach New York zur New York World. Für eine Reportage über die Zustände in einem Asyl für nervenkranke Frauen ließ sie sich kurzerhand selbst einweisen, um die Lebensumstände dort hautnah zu erfahren. 1889 ahmte sie Jule Vernes Roman „In 80 Tagen um die Welt“ nach und stellte den damaligen Weltrekord auf. Durch ihre Art des verdeckten Recherchierens und ihre Erlebnisberichte gilt sie als Pionierin des investigativen Journalismus.

 

Erich Böhme

Erich Böhme (* 8. Februar 1930 in Frankfurt am Main; † 17. November 2009) arbeitete nach seinem Studium der Nationalökonomie 1953 als Agenturjournalist bei den Vereinigten Wirtschaftsdiensten und danach in Stuttgart für die Deutsche Zeitung. Von dort wechselte er 1958 als Wirtschaftskorrespondent in Bonn zum Spiegel und übernahm 1969 die Leitung des Bonner Büros. Als Chefredakteur des Spiegels zeichnete er sich verantwortlich für die Berichterstattung über die Barschel-Affäre. 1990 wurde Böhme Herausgeber der Berliner Zeitung und moderierte zur selben Zeit in Sat.1 die politische Talksendung Talk im Turm. Ab 1997 übernahm er zusammen mit Heinz Eggert die Moderation der n-tv-Sendung Grüner Salon und moderierte später den Talk in Berlin. Währenddessen schrieb Böhme Kolumnen u. a. für die Berliner Zeitung und die Münchner Abendzeitung. 1991 wurde er mit dem Bayerischen Fernsehpreis und 1994 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.

 

Peter Boenisch

Peter Boenisch (* 4. Mai 1927 in Berlin; † 8. Juli 2005 in Gmund am Tegernsee) wurde 1945 Lokal- und Sportreporter der Allgemeinen Zeitung in Berlin. Nachdem er zunächst in der Redaktion der Münchner Neuen Zeitung gearbeitet hatte, wurde er 1949 Chefredakteur der Schleswig-Holsteinischen Tagespost. Zwischen 1952 und 1955 war Boenisch Leiter der Öffentlichkeitsarbeit beim NWDR in Hamburg und gründete 1956 die Jugendzeitschrift Bravo. Als Chefredakteur der BILD-Zeitung prägte er ab 1961 deren Stil und steigerte die Auflage auf über vier Millionen Exemplare. 1965 übernahm Boenisch die Chefredaktion der Bild am Sonntag und leitete zwischen 1978 und 1981 die Chefredaktion der Zeitung Die Welt. Unter Helmut Kohl war er bis 1985 Leiter des Presse- und Informationsamtes sowie Regierungssprecher.

 

Ludwig Börne

Ludwig Börne (* als Juda Löb Baruch am 6. Mai 1786 im jüdischen Ghetto in Frankfurt a. M.; † 12. Februar 1837 in Paris) unternahm als Publizist und Journalist u. a. für die Allgemeine Zeitung zahlreiche Reisen. Er gründete die Zeitschrift Die Waage, die aber aufgrund ihrer Metternich-kritischen Haltung verboten wurde. Als Literatur- und Theaterkritiker prägte er einen pointiert-witzigen Schreibstil, der als literarische Kritik von anderen Autoren übernommen wurde und den Weg für das Feuilleton in Deutschland ebnete. Jährlich wird in der Frankfurter Paulskirche der Ludwig-Börne-Preis verliehen.

 

Ed Bradley

Ed Bradley, eigentlich Edward Rudolph Bradley, jr. (* 22. Juni 1941 in Philadelphia; † 9. November 2006 in New York) war der erste afro-amerikanische Korrespondent im Weißen Haus. Neben seiner Tätigkeit als Grundschullehrer arbeitete er als DJ, Nachrichtensprecher und Sportkommentator beim Radiosender WDAS-FM. 1967 bot ihm der Sender WCBS in New York eine Stelle als Nachrichtenreporter an. Als freier Mitarbeiter berichtete er später in Paris für CBS News von der Friedenskonferenz. Ab 1972 arbeitete er als Kriegsreporter in Vietnam und Kambodscha. Zurück in den USA wurde er nach seiner Reportage vom Präsidentschaftswahlkampf 1976 von CBS News zum White-House-Korrespondenten ernannt. Anschließend wechselte er 1978 als Chefkorrespondent zu CBS-Reports und übernahm 1981 die Stelle des 60-Minutes-Korrespondenten.

 

Karl Brammer

Karl Brammer (* 11. Juli 1891 in Hannover; † 17. April 1964 in Berlin) absolvierte ab 1912 sein Volontariat beim Hannoverschen Tagblatt und wurde dort anschließend Redakteur. 1914 übernahm er das Feuilleton der Hagener Zeitung. Nach dem 1. Weltkrieg war er in Berlin bis 1926 Referent der Presseabteilung der Reichsregierung und Leiter des Demokratischen Zeitungsdienstes. Ab 1945 arbeitete er zunächst in Ost-Oerlin, siedelte dann aber in den Westteil der Stadt, wo er 1948 beim Tag und als Berliner Vertreter der New Yorker Staatszeitung und Herold arbeitete. Zwischen 1950 und 1959 leitete Brammer die Pressestelle des Ministeriums für gesamtdeutsche Fragen. Brammer war Vorsitzender und Ehrenmitglied des Presseverbandes Berlin sowie Vorstandsmitglied des 1949 gegründeten Deutschen Journalisten Verbandes.

 

Wolfgang Bretholz

Wolfgang Bretholz (* 28. August 1904 in Brünn; † 31. August 1969 in Lausanne) war ab 1925 Redakteur der Dresdner Neuesten Nachrichten. Von 1927 bis 1929 arbeitete er als Redakteur für die Braunschweiger Neuesten Nachrichten und ging anschließend zur Wochenzeitschrift Das Tage-Buch nach Berlin. In Berlin wurde er 1931 Ressortleiter für Innenpolitik beim Berliner Tageblatt. Seine anti-nationalsozialistischen Texte führten dazu, dass Bretholz ins Exil flüchten musste. Zusammen mit Paul Cassirer gründete er die Zeitung Prager Mittag und war zwischen 1935 und 1939 Redakteur der Prager Presse sowie Korrespondent der Schweizer Nationalzeitung. Nach 1950 war er u. a. als diplomatischer Korrespondent für Die Welt tätig. Als Buchautor widmete er sich den Fragen der Weltpolitik.

Bekannte Journalisten mit C

Gustav Canaval

Gustav Canaval (* 5. August 1898 in Linz; † 26. November 1959 in Salzburg) war Mitherausgeber und Chefredakteur der Salzburger Nachrichten. Seine ersten journalistischen Erfahrungen sammelte er während seiner Studienzeit bei der Reichspost. 1934 wurde er Herausgeber der Wochenzeitung Sturm über Österreich und 1935 Redakteur und Teilhaber des Boulevardblattes Telegraf. Der anti-nationalsozialistische Ton der Zeitung und seine eigene Überzeugung führten dazu, dass Canaval 1938 in seiner Redaktion verhaftet und ins KZ gebracht wurde. Nach seiner Entlassung 1945 erteilte ihm die amerikanische Besatzung die Erlaubnis, eine Tageszeitung herauszugeben. Canaval gründete daraufhin mit Max Dasch die Salzburger Nachrichten und wurde erster Chefredakteur.

 

Christopher Chancellor

Christopher Chancellor (* 29. März 1904; † 9. September 1989) war von 1944 bis 1959 Geschäftsführer der Nachrichtenagentur Reuters. Nach seinem Studium wurde er 1930 Mitarbeiter der Agentur und blieb dort 29 Jahre. Von 1931 bis 1939 hielt er den chinesischen Agenturservice nach der japanischen Invasion von Shanghai aus aufrecht. Während des Zweiten Weltkrieges kehrte er nach London zurück und reorganisierte die Geschäfte der Nachrichtenagentur, bevor er 1944 zum Geschäftsführer ernannt wurde. 1951 wurde er von König Georg VI zum Ritter geschlagen.

 

Walter Conkrite

Walter Conkrite (* 4. November 1916 in Saint Joseph; † 17. Juli 2009 in New York) begann seine journalistische Karriere bereits neben der Highschool und dem Collage als Universitätskorrespondent der Houston Post. Nach dem Studium wurde er zunächst Radioansager. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er als Kriegsberichterstatter für United Press International und war während der Nürnberger Prozesse dort Chefkorrespondent. Von 1946 bis 1948 ging er als Büromanager nach Moskau und wurde anschließend Korrespondent der CBS News. Für das Nachrichtenformat berichtete er als Außenreporter im Vietnamkrieg. 1962 wurde er Hauptnachrichtensprecher der CBS Evening News. Durch seinen Bericht über das Attentat auf John F. Kennedy wurde er weltweit bekannt.

 

Bekannte Journalisten mit D

Sefton Delmer

Sefton Delmer (* 24. Mai 1904 in Berlin; 4. September 1979 in Lamarsh, Suffolk) wurde als Sohn eines australischen Professors für Anglistik in Berlin geboren. Nach seinem Studium wurde er 1927 freier Journalist beim Daily Express in London und wurde 1928 aufgrund seiner deutschen Sprachkenntnisse als Korrespondent und Büroleiter nach Berlin geschickt. In den 1930er Jahren war er Kriegsreporter im Spanischen Bürgerkrieg und dokumentierte von Polen und Frankreich aus den Beginn des Zweiten Weltkrieges. 1940 kehrte Delmer nach England zurück und arbeitete im Deutschen Dienst der BBC. Er leitete den deutschsprachigen Sender Calais, der als Gegenbild zur NS-Propaganda die deutsche Bevölkerung über den Kriegsverlauf aus britischer Sicht informierte. Nach 1945 leitete er bis 1959 das Auslandressort des Daily Express.

 

Marion Gräfin Dönhoff

Marion Gräfin Dönhoff (* 2. Dezember 1909 auf Schloss Friedrichsstein, Ostpreußen; † 11. März 2002 auf Schloss Crottorf bei Friesenhagen) war Chefredakteurin und Mitherausgeberin der Zeitung Die Zeit. Nachdem die vier Gründungsmitglieder der Zeit 1946 den Text von Dönhoffs Dissertation gelesen hatten, schickten sie ihr eine Einladung zur Mitarbeit an der Wochenzeitung. 1952 übernahm sie die Leitung des Politikressorts. Nach einem kurzen Aufenthalt bei der Londoner Sonntagszeitung The Observer 1954, kehrte Dönhoff 1955 zur Wochenzeitung zurück und wurde 1968 Chefredakteurin des Blattes. 1973 wurde sie bis zu ihrem Tod in den Kreis der Herausgeber aufgenommen. In ihren stets kontroversen Beiträgen setzte sie sich u. a. für eine versöhnliche Ostpolitik ein.

 

Wolf Donner

Wolf Donner (* 29. April 1939 in Wien; † 6. September 1994 in Berlin) studierte Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaften und arbeitete anschließend als Journalist und Filmkritiker. Für die Wochenzeitung Die Zeit schrieb er als Filmredakteur Beiträge für das Feuilleton. Von 1976 bis 1978 übernahm er die Leitung des Filmfestivals Berlinale. Seither finden die Festspiele statt im Sommer im Februar statt. 1979 wechselte Donner in die Kulturredaktion der Wochenzeitschrift Der Spiegel. Ihm wurde posthum der Erich-Käutner-Preis verliehen.

 

Margret Dünser

Margret Dünser (* 27. Juli 1926 in Dornbirn; † 5. Juni 1980 in Basel) arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als Autorin und Sprecherin beim ORF. 1954 wurde sie die erste weibliche Programmdirektorin des ORF. 1963 ging sie nach Deutschland und arbeitete dort für das ZDF. Von 1971 bis 1980 moderierte sie die V.I.P.-Schaukel für den Sender. Als High-Society-Reporterin interviewte sie in dieser beliebten Sendung Prominente auf der ganzen Welt in ihrem privaten Umfeld. Sie selbst bezeichnete sich eher als Gesellschaftsreporterin. 1968 erhielt sie von der Zeitschrift Hörzu die Goldene Kamera.

Bekannte Journalisten mit E

Heiko Engelkes

Heiko Engelkes (* 1. April 1933 in Norden; † 6. November 2008 in Köln) studierte nach dem Abitur 1952 u. a. Journalismus und begann seine Karriere 1956 als freier Mitarbeiter des Hörfunkprogramms des NDR. Zur selben Zeit arbeitete er freiberuflich für das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt, bevor er 1960 als Mitarbeiter der Tageschau-Redaktion zum WDR wechselte. 1965 übernahm er die Leitung der Redaktion. Von 1974 bis 1983 war er Korrespondent der ARD in Paris und übernahm ab 1978 die Leitung des Studios. Als zweiter Chefredakteur von ARD-Aktuell kam er 1983 zurück nach Deutschland. Zwischen 1991 und 1998 übernahm er ein weiteres Mal die Leitung des ARD-Studios in Paris.

Bekannte Journalisten mit F

Jens Feddersen

Jens Feddersen (* 30. Januar 1928 in Coburg; † 28. Mai 1996 in Essen) absolvierte 1946 nach dem Abitur sein Volontariat bei der Ost-Berliner Neuen Zeit, eine von der CDU herausgegeben Zeitung. Bei der sowjetischen Besatzungsmacht galt sie als politisch unbequem, woraufhin die gesamte Redaktion 1947 ausgetauscht wurde. Feddersen wechselte daraufhin zum West-Berliner Boulevardblatt Der Abend. Später arbeitete er als Korrespondent verschiedener Zeitungen und war maßgeblich am Aufbau des Fernsehens in Berlin beteiligt. 1954 übernahm er die Leitung des Politikressorts der Neuen Ruhr Zeitung in Essen und war dort zwischen 1961 und 1993 Chefredakteur. Als Publizist galt er als unabhängiger Kopf und seine Kommentare machten ihn zu einem prominenten Journalisten.

 

Werner Friedmann

Werner Friedmann (* 12. Mai 1909 in München; † 23. April 1969 in München) gründete 1949 die Deutsche Journalistenschule. Erste journalistische Erfahrungen sammelte er während des Studiums als Reporter für die Süddeutsche Sonntagspost. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er 1945 die Leitung des bayrischen Lokalteils der Süddeutschen Zeitung, deren Teilhaber er 1946 wurde. 1948 gründete er die Münchner Abendzeitung. Zwischen 1951 und 1960 war er Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung und übernahm in den 1960er Jahren bis zu seinem Tod wieder die Leitung des Abendblattes.

 

Hanns Joachim Friedrichs

Hanns Joachim Friedrichs (* 15. März 1927 in Hamm; † 28. März 1995 in Hamburg) war lange Jahre Moderator der ARD-Nachrichtensendung Tagesthemen. Nach dem Volontariat bei der Berliner Tagezeitung Telegraf ging er 1949 nach London und wurde bei der BBC als Nachrichtenredakteur angestellt. 1955 zurück in Deutschland arbeitete er zunächst als Korrespondent und Reporter für den NWDR und war ab 1964 beim ZDF angestellt. 1969 übernahm er die Moderation der Nachrichtensendung heute und wurde 1973 Sportchef des Senders. Die ARD verpflichtete ihn zwischen 1985 und 1991 als Moderator für die Tagesthemen. Unter dem Motto „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört“ wird jährlich der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für journalistische Arbeiten verliehen.

 

Werner Funk

Werner Funk (* 23. Mai 1937 in Hamburg) begann seine journalistische Tätigkeit nach seiner Promotion 1965 im Energiereferat des Bundesministeriums für Wirtschaft. Zwischen 1968 und 1991 war Funk in verschiedenen Funktionen, u. a. Leiter des politischen Ressorts, für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel tätig. 1979 übernahm der die Leitung des Büros in New York. Nach fünf Jahren als Chefredakteur beim manager magazin ging er 1985 als dritter Chefredakteur zurück zum Spiegel. Nach einem Wechsel 1992 zum Verlag Gruner + Jahr, wo er zunächst Chefredakteur des Magazins Geo und später Verlagsgeschäftsführer war, arbeitet Funk heute als freier Berater in Hamburg.

 

Bekannte Journalisten mit G

Peter Galliner

Peter Galliner (* 19. September 1920 in Berlin; † 19. Dezember 2006 in Berlin) arbeitete zwischen 1944 und 1947 für die Nachrichtenagentur Reuters in London und anschließend im Auslandsdienst der Financial Times. 1960 wurde er von Axel Springer zum Vorsitzenden der Geschäftsführung des Ullstein Verlages berufen. Nach seiner Rückkehr nach London 1965 war er Vizepräsident und Managementdirektor der British Printing Corporation Publishing Group bis 1970. Galliner war fünf Jahre als internationaler Verlagsberater tätig, bevor er 1975 Direktor des International Press Club wurde. Bis 1993 setzte er sich in dieser Funktion vorwiegend für die Verteidigung der Pressefreiheit ein.

 

Walter Geerdes

Walter Geerdes (* 25. April 1903 in Hildesheim; † 28. Mai 1960 in Berlin) war lange Jahre Intendant von Radio Bremen und des SFB (Sender Freies Berlin). Nach einer kurzen journalistischen Ausbildung arbeitete er zwischen 1922 und 1933 als freier Mitarbeiter bei der Bremer Volkszeitung und Die freie Hanse. 1946 wurde Geerdes Intendant der neugegründeten Landesrundfunkanstalt Radio Bremen und übernahm 1952 kurzzeitig den Vorsitz der ARD. Als er vom Rundfunkrat des SFB zum Intendanten gewählt wurde, ging er 1957 nach Berlin.

 

Fritz Gerlich

Fritz Gerlich (* 15. Februar 1883 in Stettin; † 30. Juni 1934 im KZ Dachau) publizierte als Historiker im bayrischen Staatsarchiv zahlreiche Texte mit anti-nationalsozialistischem Ton. Er gilt daher als einer der wichtigsten publizistischen Gegner des Regimes Adolf Hitlers vor 1933. Zwischen 1920 und 1928 war Gerlich Chefredakteur der Münchner Neuesten Nachrichten, aus der später die Süddeutsche Zeitung entstand. 1930 wurde er Herausgeber der Zeitschrift Illustrierter Sonntag, die 1932 als Der gerade Weg erschien. Gerlich und seine Redaktion schrieben konsequent gegen Hitler und warnten vor einer Machtergreifung. 1933 wurde er von der SA verhaftet und im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch 1934 im KZ Dachau erschossen.

 

Otto Groth

Otto Groth (* 2. Juli 1875 im Elsass; † 15. November 1965 in München) war Journalist und Medienwissenschaftler. In seinem mehrbändigen Werk Die Zeitung stellt er fundiert die Entwicklung des deutschen Zeitungswesens dar. Die darin enthaltene Definition der „Zeitung“ durch die vier Wesensmerkmale ‚Aktualität‘, ‚Universalität‘, ‚Publizität‘ und ‚Periodizität‘ ist auch heute noch Grundlage der Kommunikationswissenschaft. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft bekam er vor und während des Zweiten Weltkrieges keinen Lehrstuhl. Zusammen mit Emil Dovifat und Karl Bücher gilt Groth als Begründer der deutschen Publizistikwissenschaft.

 

Veronica Guerin

Veronica Guerin (* 5. Juli 1958 in Dublin; † 26. Juni 1996 in Dublin) hatte sich der Berichterstattung über die Drogenkartelle in Irland verschrieben. Nach ihrem Studium der Politikwissenschaften gründete Guerin zunächst eine PR-Agentur. Als Journalistin arbeitete sie für die Sunday Business Post und die Sunday Tribune. Für ihre Berichterstattung über die Kriminalität in Irland und ihre Artikel über die Drogenbosse ihres Landes erhielt sie 1995 als erste westeuropäische Journalistin den International Press Freedom Award. 1996 wurde sie, an einer roten Ampel haltend, im Auftrag eines Drogenbosses in ihrem Auto erschossen.

 

Bekannte Journalisten mit H

Sigi Harreis

Sigi Harreis (* 28. April 1937 in Tübingen; † 9. Dezember 2008 in München) arbeitete bereits während ihres Studiums als Auslandskorrespondentin und Dolmetscherin, bevor sie sich zur fremdsprachlichen Wirtschaftskorrespondentin ausbilden ließ. Beim Bayrischen Fernsehen arbeitete sie zunächst als Kabelhilfe, Scriptgirl und Ansagerin, bevor sie dort Redakteurin wurde. Entdeckt von Robert Lembke, moderierte sie ab 1980 die Sendung Montagsmaler und gilt als die erste weibliche Showmasterin in Deutschland. Neben diverser Radiosendungen für den Südwestfunk moderierte sie zwischen 1983 und 1986 auch die Aktuelle Stunde im WDR.

 

Bodo H. Hauser

Bodo H. Hauser (* 23. Februar 1946 in Krefeld; † 22. Juli 2004 in Krefeld) war der konservative Part des Moderatorenduos des ZDF-Politmagazins Frontal. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften war er zwischen 1973 und 1976 freier Mitarbeiter des ZDF-Studios in Bonn und später Korrespondent des Senders in Düsseldorf. Stellvertretender Leiter des Magazins Länderspiegel wurde er 1978 und übernahm ab 1981 seine erste Moderation vor der Kamera (Bonner Perspektiven). Das Politmagazin Frontal, dessen Moderation er zusammen mit Ulrich Kienzle 1993 übernahm, wurde durch die Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten der beiden Journalisten legendär. 2000 wurde Hauser Programmgeschäftsführer des Senders PHOENIX.

 

Gerd Heidemann

Gerd Heidemann (* 4. Dezember 1931 in Altona) ist der Sternreporter, der am 25. April 1983 die angeblichen Hitler-Tagebücher der Weltöffentlichkeit präsentierte. Als Reporter des Nachrichtenmagazins berichtete er aus zahlreichen Kriegs- und Krisengebieten der Erde und rettete dem Kriegsreporter Randolph Braumann 1970 das Leben. Im Zusammenhang mit den gefälschten Tagebüchern wurde Heidemann von Gruner + Jahr entlassen und vom Hamburger Landgericht wegen Unterschlagung verurteilt. Der Skandal wurde u. a. mit Götz George unter dem Titel Schtonk! verfilmt.

 

Ludolf Herrmann

Ludolf Herrmann (* 17. September 1936 in Niederschlesien; † 10. Februar 1986 in Bonn) war bereits während seines Studiums Redakteur der Zeitschrift der Katholischen Deutschen Studenten-Einigung sowie Pressereferent des Verbandes Deutscher Studentenschaften. Als Chefredakteur der konservativen Wochenzeitung Deutsche Zeitung – Christ und Welt übernahm er nach dem Zusammenschluss mit dem Rheinischen Merkur auch die Leitung der vereinigten Redaktion. 1981 übernahm der die Position des Chefredakteurs des Wirtschaftsmagazins Capital. Zudem war Herrmann langjähriger Chefredakteur der CDU-nahen Monatsschrift Die Politische Meinung.

 

Seymour Hersh

Seymour Hersh (* 8. April 1937 in Chicago). Als bekannter Investigativjournalist gilt er auch gemeinhin als Muckraker. Seine journalistische Karriere begann er nach dem Studium der Geschichte 1959 als Polizeireporter. Für die Associated Press arbeitete er 1966 als Korrespondent im Pentagon und baute sich in dieser Funktion ein berüchtigtes Netz von Informanten auf. Als freiberuflicher Journalist konnte er diese für seine enthüllenden Berichte nutzen: 1969 deckte er das im vietnamesischen My Lai durch amerikanische Soldaten verübte Massaker an 500 Zivilisten auf. Für seine Berichterstattung erhielt er 1970 den Pulitzer-Preis. Im New Yorker schrieb er einen enthüllenden Bericht über den, im Zusammenhang mit dem Attentat vom 11. September verübten, Folterskandal im US-Gefängnis Abu Ghuraib.

 

Wilhelm Herzog

Wilhelm Herzog (* 12. Januar 1884 in Berlin; † 18. April 1960 in München) studierte Nationalökonomie, Kunstgeschichte und Germanistik und war danach Autor bei der Zeitschrift März sowie Herausgeber der Zeitschrift PAN. 1918/19 war er Herausgeber der Tageszeitung Die Republik und bis 1929 Publizist des Forums. Als Dramatiker schrieb er zusammen mit Hans José Rehfisch das Stück Der Fall Dreyfus, das 1929 an der Berliner Volksbühne uraufgeführt wurde.

 

Fritz Heymann

Fritz Heymann (* 28. August 1897 in Bocholt; † 30. September 1944 im KZ Auschwitz) studierte nach dem Ersten Weltkrieg u. a. in Berlin Literatur und Rechtswissenschaften. Seine wirtschaftspolitischen Artikel und Texte zur Geschichte der Juden veröffentlichte er ab 1927 als Redaktionsmitglied der Düsseldorfer Lokalzeitung sowie als freier Mitarbeiter der Vossischen Zeitung. Nach seiner Flucht 1933 ins Saargebiet gründete er die Exilzeitschrift Westland, das später in Grenzland umbenannt wurde. 1935 flüchtete er nach Holland und arbeitete in Amsterdam als Englisch-Übersetzer, bevor er 1940 vor den Nazis in den Untergrund flüchtete.

 

Hans Emil Hirschfeld

Hans Emil Hirschfeld (* 26. November 1894 in Harburg; † 10. April 1971 in Muri bei Bern) begann als Redakteur bei der Fränkischen Tagespost und beim Sozialdemokratischen Pressedienst. Zwischen 1924 und 1932 war Hirschfeld Pressereferent des Preußischen Innenministeriums, in dessen Funktion er Mitglied der Redaktionen verschiedener Zeitschriften war. Im französischen Exil arbeitete er als Journalist u. a. für die Emigrantenzeitung Deutsche Freiheit. In den USA arbeitete er von 1940 bis 1949 für eine US-Regierungsbehörde zur Verbreitung von Kriegsinformationen und –Propaganda. Nach seiner Rückkehr nach Berlin war er Leiter des Presse- und Informationsamtes des Magistraten von Groß-Berlin. Zwischen 1961 und 1970 war er u. a. Vorsitzender des Berliner Presse Clubs und Mitglied des Rundfunkrates des SFB.

 

Karl Holzamer

Karl Holzamer (* 13. Oktober 1906 in Frankfurt a. M.; † 22. April 2007 in Mainz) wurde 1931 Mitherausgeber der Düsseldorfer Stimmen der Jugend und kurz darauf Assistent der pädagogischen Abteilung des WDR. Während des Zweiten Weltkrieges war er bei der Luftwaffe Kriegsberichterstatter für den Hörfunk. 1946 wurde er Professor für scholastische Philosophie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und wurde als dessen Vertreter Mitglied des Rundfunkrates des neu gegründeten Südwestfunks. Zwischen 1949 und 1960 übernahm er den Vorsitz. Der Fernsehrat wählte Holzamer 1962 zum Intendanten des ZDF.

Bekannte Journalisten mit J

Berthold Jacob

Berthold Jacob (* 12. Dezember 1898 in Berlin; † 26. Februar 1944 in Berlin) arbeitete als Journalist auch unter den Pseudonymen Marcel Rollin und Berthold Jay. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges war es zusammen mit Carl von Ossietzky Mitarbeiter der Redaktion der Berliner Volks-Zeitung. Weitere militärpolitische Artikel veröffentlichte er auch für Das Andere Deutschland und die Warte für Deutschland. Bis 1928 schrieb er auch für das Wochenblatt Die Weltbühne und versuchte in seinen Berichten die heimliche Aufrüstung der deutschen Wehrmacht und die Versuche zur Umgehung des Versailler  Vertrages offen zu legen. Von den Nationalsozialisten verhasst, emigrierte er schon 1932 nach Frankreich, wo er bis 1939 die Korrespondenz Service de Presse Independent herausgab.

 

Gerd Jauch

Gerd Jauch (* 27. November 1924 in Villingen; † 10. März 2007 in Freiburg) war von 1957 bis 1962 landespolitischer Redakteur der Deutschen Presseagentur. Nach seinem Wechsel zum ZDF war er maßgeblich am Aufbau der Nachrichtensendung heute beteiligt, deren Redaktion er bis 1969 übernahm. Als Leiter der Redaktionen Recht und Justiz sowie Gesellschaftspolitik moderierte er die Gerichtssendung Wie würden Sie entscheiden?. In einer nachgestellten Gerichtsverhandlung sollte den Zuschauern juristisches Wissen für alltägliche Rechtssachen vermittelt werden. Diesem Format folgten auch die Sendungen Verkehrsrecht, Ehen vor Gericht u. a.

Bekannte Journalisten mit K

Hans Ulrich Kempski

Hans Ulrich Kempski (* 3. August 1922 in Dramburg, Pommern; † 30. Dezember 2007 in München) war lange Zeit Chefkorrespondent der Süddeutschen Zeitung. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er 1946 die Leitung des Münchner Büros der Deutschen Nachrichtenagentur. Nach einem Wechsel zur Süddeutschen Zeitung wurde er 1949 Chefreporter des Blattes. Mit seinen Reportagen über die deutsche und internationale Politik, die immer mit dem Worten „Hans Ulrich Kempski berichtet …“ begannen, machte er sich schnell einen Namen. Zwischen 1970 und 1987 war er als Chefkorrespondent Mitglied der Chefredaktion. Nach seiner Pensionierung arbeitete Kempski weiterhin als Sonderkorrespondent für die Süddeutsche Zeitung.

 

Larry King

Larry King (* 19. November 1933 in Brooklyn, New York), eigentlich Lawrence Harvey Zeiger, begann seine journalistische Karriere ohne Collegeabschluss 1957 als DJ des Radiosenders WAHR in Miami Beach. Sein Bekanntheitsgrad stieg stetig und so übernahm er 1960 seine erste Moderationen für den Fernsehsender WLBW. Seine berühmte Interviewsendung Larry King Live ging 1985 zum ersten Mal auf Sendung und war bis 2010 fast täglich zur selben Zeit auf CNN zu sehen. Für die immer selbe Sendezeit erhielt der stets mit Hemd, Krawatte und Hosenträgern gekleidete Moderator sogar einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.

 

Egon Erwin Kisch

Egon Erwin Kisch (* 29. April 1885 in Prag; † 31. März 1948 in Prag) wechselte 1906, nach einem kurzen Volontariat bei der deutschsprachigen Zeitung Prager Tagblatt, als Reporter zur renommierten Prager Tageszeitung Bohemia. Als Lokalreporter veröffentlichte er in seiner ständigen Rubrik Prager Streifzüge Reportagen und prägte damit einen literarischen Stil, der über die gängigen Beiträge im Feuilleton hinausging. 1913 ging Kasch nach Berlin zum Berliner Tagblatt, für die er Reisen durch Europa und der ganzen Welt unternahm. Die gewonnenen Eindrücke veröffentlichte er in seinen literarischen Reisereportagen. Mit dem Erich-Erwin-Kisch-Preis wurden bis 2004 die besten journalistischen Arbeiten ausgezeichnet. Die Auszeichnung in der Kategorie „Reportage“ des Henri-Nannen-Preises geht auf diese Ehrung zurück.

 

Ernst Klee

Ernst Klee (* 15. März 1942 in Frankfurt a. M.) wurde durch seine Darstellungen der bis dahin unbekannten Medizinverbrechen während des Nationalsozialismus bekannt. Nach einem Studium der Theologie und Sozialpädagogik veröffentlichte er als Journalist Artikel über sozial benachteiligte Gruppen wie Obdachlose und Menschen mit Behinderung. Klee schreibt für die Wochenzeitung Die Zeit und wurde für seine literarischen Werke über die Euthanasie des Dritten Reiches sowie seine filmischen Beiträge über die Belange benachteiligter Menschen mehrfach ausgezeichnet.

 

Gerhard Kromschröder

Gerhard Kromschröder (* 1941 in Frankfurt am Main) studierte Germanistik, Soziologie und Kunstgeschichte. Seine Tätigkeit als Journalist begann er 1963 als Lokalreporter in Lingen und bei der Ems-Zeitung in Papenburg. 1967 wechselte er zur satirischen Politzeitschrift pardon nach Frankfurt a. M., wo er u. a. auch als Art-Director und stellvertretender Chefredakteur arbeitete. Als Redakteur und Reporter des Magazins Stern verfasste er Reportagen, zu deren Recherche er sich „undercover“ unter Neonazis mischte, sich als türkischer Gastarbeiter ausgab oder PR-Behauptungen mithilfe von getarnten Testaktionen auf ihre Richtigkeit hin überprüfte. Ab 1989 ging Kromschröder als Nahostkorrespondent für den Stern nach Kairo. Seine Erfahrungen als Kriegsreporter veröffentlichte er unter dem Titel „Bilder aus Bagdad – Mein Tagebuch“.

 

Bekannte Journalisten mit L

Robert Lembke

Robert Lembke (* 17. September 1913 in München; † 14. Januar 1989 in München) baute nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit Hans Habe, Erich Kästner und Stefan Heym in München die Neue Zeitung auf. Beim Bayrischen Rundfunk arbeitete er ab 1949 und wurde 1956 Chefredakteur und stellvertretender Fernsehdirektor. Zur Fußballweltmeisterschaft 1954 fuhr er als Assistent von Herbert Zimmermann. Zwischen 1969 und 1972 war Lembke Geschäftsführer des Olympiazentrums und für die Rundfunk- und Fernsehübertragung der Olympischen Sommerspiele in München verantwortlich. Er moderierte von 1955 bis 1958 und von 1961 bis 1989 die Familienratesendung Was bin ich? in der ARD. Während der Fußballweltmeisterschaft 1974 war er Regisseur der Fernsehübertragung.

 

Robert H. Lochner

Robert H. Lochner (* 20. Oktober 1918 in New York; † 21. September 2003 in Berlin) übte mit John F. Kennedy 1963 den berühmten Satz „Ich bin ein Berlin“ im Rathaus Schöneberg ein. Als Journalist arbeitete er von 1941 bis 1945 für die NBC und half in Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkrieges beim Aufbau der Medien. Als Chefredakteur der Frankfurter Ausgabe der Neuen Zeitung arbeitete er von 1949 bis 1951 und ging 1958 zur Stimme Amerikas zurück in die USA. Als Direktor der RIAS kehrte er 1961 wieder nach Berlin und wurde 1972 Vorsitzender des Internationalen Journalistenverbandes Berlin.

 

Lothar Loewe

Lothar Loewe (* Februar 1929 in Berlin; † 23. August 2010 in Berlin) war ein bekannter Korrespondent der ARD in Washington D. C., Moskau und in Ost-Berlin. Als junger Journalist berichtete er nach dem Zweiten Weltkrieg für verschiedene West-Berliner Zeitungen wie Der Abend. Als ARD-Korrespondent in Washington in den 1960er Jahren berichtete er z. B. über die Ermordung Kennedys oder die Reaktion der USA auf den Mauerbau in Berlin. 1967 wurde er Korrespondent in Moskau und ging 1974 nach Ost-Berlin. Nach einer kritischen Äußerung zum „Schießbefehl“ der Grenzsoldaten an der Mauer wurde er von der DDR des Landes verwiesen. 1983 wurde er Intendant des SFB und betreute nach der Wiedervereinigung den DDR-Sender Deutschlandsender Kultur, aus dem 1994 das Deutschlandradio hervorging.

 

Gerhard Löwenthal

Gerhard Löwenthal (* 8. Dezember 1922 in Berlin; † 6. Dezember 2002 in Wiesbaden) moderierte zwischen 1969 und 1987 das ZDF-Magazin. Während seines Medizinstudiums an der Humboldt-Universität arbeitete er für die RIAS und seine eigene Ratgeber- und Reportagesendung. Nach dem die SED zunehmend Einfluss auf seine Reportagetätigkeit genommen hatte, brach er das Studium in Ost-Berlin ab und war als Student an der Gründung der Freien Universität Berlin beteiligt. Die RIAS und der SFB machten ihn 1951 zum stellvertretenden Programmdirektor, bevor er 1963 für das ZDF Redaktionsleiter in Brüssel wurde. Als Moderator der Sendung ZDF-Magazin berichtete er u. a. von den Menschenrechtsverletzungen in der DDR und den Verfolgungen durch das SED-Regime.

 

Fred Luchsinger

Fred Luchsinger (* 9. Juli 1921 in St. Gallen; † 9. Mai 2009) war von 1968 bis 1984 Chefredakteur der Neuen Züricher Zeitung (NZZ). Nach dem Studium der Geschichtswissenschaft und Philosophie wurde er 1949 Volontär der NZZ und von 1955 bis 1963 deren Korrespondent in Deutschland. 1963 ging er als Auslandsredakteur in die Zentralredaktion nach Zürich zurück und wurde dort 1968 zum Chefredakteur ernannt. Seine kritischen Artikel über die deutsche Regierungspolitik Konrad Adenauers prägten das Bild der NZZ in Deutschland.

 

Ernst Dieter Lueg

Ernst Dieter Lueg (* 9. Januar 1930 in Essen; † 22. Mai 2000 in Bonn) absolvierte sein Volontariat bei der Westfälischen Rundschau und war nach seinem Studium der Geschichte, Philosophie und Politischen Wissenschaften als Journalist für verschiedene Printmedien tätig. Bevor er 1964 Korrespondent der ARD in Bonn wurde, arbeitete er für den WDR. 1973 wurde er zuerst stellvertretender und 1985 schließlich Leiter des Bonner Studios des Westdeutschen Rundfunks. Dort war er bis 1995 verantwortlich für den Bericht aus Bonn und moderierte selbst die Bonner Runde. Für die Nachrichtensendung Tagesthemen in der ARD verfasste er regelmäßig Beiträge.

Bekannte Journalisten mit M

Mauro De Mauro

Mauro De Mauro (* 6. September 1921 in Foggia; † 16. September 1970 in Palermo) wurde vermutlich wegen seiner Berichterstattung von der italienischen Mafia ermordet. Als Reporter in Palermo war Mauro zunächst für verschiedene Lokalzeitungen tätig. In seinen Reportagen, die er seit 1959 für die überregionale Zeitung L‘Ora schrieb, berichtete er ausführlich über Opfer und Mordanschläge der Mafia. 1970 recherchierte er die Umstände des Unfalltodes eines italienischen Managers. Nach seinen Ergebnissen vermutete Mauro dahinter eine Verschwörung der Mafia. Zur selben Zeit versuchte er einen geplanten Staatsstreich, den ein ehemaliger Bekannter Mauros verüben wollte, aufzudecken. Sein Verschwinden wird im Zusammenhang mit diesen Recherchen gesehen.

 

Wolf in der Maur

Wolf in der Maur (* 2. März 1924 in Klagenfurt; † 17. März 2005 in Wien) gründete 1977 zusammen mit Günter Nenning den Österreichischen Journalisten Club. Ab 1945 arbeitete er als Journalist und freier Mitarbeiter beim Sender Klagenfurt und wurde 1947 Korrespondent für verschiedene österreichische und deutsche Zeitungen. Zwischen 1959 und 1961 war er zunächst Chefredakteur der Zeitung Wochenpresse und wechselte als Chef vom Dienst 1962 zum Schwesternblatt Die Presse. 1974 wurde Maur Hörfunkintendant des ORF und war zwischen 1979 und 1984 Fernsehintendant des heutigen ORF 1.

 

Elsa Maxwell

Elsa Maxwell (* 24. Mai 1883 in Keokuk, Iowa; † 1. November 1963 in New York) knüpfte als Theaterschauspielerin wichtige Kontakte zu Personen des öffentlichen Lebens. 1919 avancierte sie zur ersten Gastgeberin der Gesellschaft. Als Mitglied der High Society füllte sie mit ihren Banketten oder Tanzbällen die Klatschspalten der Presse. Nach ihrer Rückkehr nach New York in den 1930er Jahren veröffentlichte sie die pikanten Details ihrer amüsanten Partys in einer Kolumne, die in verschiedenen Zeitungen erschien. Ihre Sendung im Rundfunk trug den Namen Elsa Maxwell’s Party Line. Später arbeitete sie als Gesellschaftsreporterin in Hollywood und ihr Einfluss entschied über die Karrieren verschiedener Hollywoodgrößen.

 

Niklaus Meienberg

Niklaus Meienberg (* 11. Mai 1940 in St. Gallen; † 22. September 1993 in Zürich) dient durch seinen engagierten und geschliffenen Schreibstil vielen Journalistenschulen heute als Vorbild. Nach dem Studium der Geschichte arbeitete er von 1966 bis 1971 als Korrespondent der Weltwoche in Paris. Anschließend verfasste er für das Schweizer Fernsehen und die Sendung Perspektiven Beiträge. Zur selben Zeit war er freier Mitarbeiter des Züricher Tages-Anzeigers und arbeitete für die satirische Sendung Faktenordner im Radio DRS. Für den Stern übernahm er von 1982 bis 1983 die Leitung des Büros in Paris.

 

Rudi Michel

Rudi Michel (* 2. August 1921 in Kaiserslautern; 29. Dezember 2008 in Baden-Baden) begann seine Karriere beim Südwestfunk 1948 als Sportreporter im Hörfunk und berichtete von Oberligaspielen. 1954 wurde er als fundierter Kenner der Fußballszene der 1950er Jahre zum ersten Mal zu einer Fußball-Weltmeisterschaft geschickt. Als Hauptabteilungsleiter Sport beim Südwestfunk Baden-Baden war er ab 1962 verantwortlich für die Übertragungen der Fußball-Weltmeisterschaften. Da die deutsche Mannschaft jedes Mal, wenn er das Spiel kommentierte, verlor, nannte er sich selbst den „Niederlagenkommentator“. Nach seiner Pensionierung schrieb er Fußballkolumnen für verschiedene Zeitungen. Seine zweite Leidenschaft war die Tour de France, die er insgesamt achtmal begleitete.

 

Hans Mohl

Hans Mohl (* 30. November 1930 in Kiel; † 28. November 1998 in Mainz) moderierte ab 1964 fast 30 Jahre das Gesundheitsmagazin Praxis im ZDF. In dieser Sendung wurden medizinisches Fachwissen und Hintergrundinformationen über Krankheiten für den Fernsehzuschauer verständlich erläutert. Ein von ihm 1973 verfasster Bericht über die Missstände in psychiatrischen Anstalten führte zur Einrichtung einer Kommission, die diese Zustände ändern sollte. Inspiriert durch den Conterganskandal gründete er zusammen mit anderen die Fernsehlotterie Aktion Sorgenkind zugunsten behinderter Menschen, heute heißt sie Aktion Mensch im ZDF.

 

Ernst Molden

Ernst Molden (* 30. Mai 1886 in Wien; † 11. August 1953 in Wien) ist der Sohn des Journalisten und Publizisten Berthold Molden (1853-1942). Nach seinem Studium war er zwischen 1921 und 1939 Chefredakteur der Neuen Freien Zeitung. 1946 gründete er die Zeitung Die Presse, bei der er bis zu seinem Tode 1953 Chefredakteur und Herausgeber blieb. Sein Sohn Fritz Molden führte die Zeitung in seinem Sinne weiter. Als Historiker publizierte Ernst Molden auch zahlreiche Texte zu politisch-historischen Themen.

Bekannte Journalisten mit N

Henri Nannen

Henri Nannen (* 25. Dezember 1913 in Emden; † 13. Oktober 1996 in Hamburg) sammelte während seines Studiums der Kunstgeschichte erste journalistische Erfahrungen als freier Mitarbeiter der der Fachzeitschrift Die Kunst. Als Stadionsprecher reiste er zu den Olympischen Spielen 1936 nach Berlin. 1946 gründete er die Tageszeitung Hannoversche Neueste Nachrichten und wurde 1947 Chefredakteur der Hannoverschen Post. Die Illustrierte Stern entstand 1948 aus dem Jugendmagazin Zick-zack, die er aber bereits 1951 an Richard Gruner verkaufte. Bis 1980 blieb er Chefredakteur des Sterns und fungierte noch bis 1983 als dessen Herausgeber. Seit 2005 wird jährlich der Henri-Nannen-Preis an herausragende journalistische Leistungen in mehreren Kategorien verliehen.

 

Friedrich Nowottny

Friedrich Nowottny (* 16. Mai 1929 in Hindenburg, Oberschlesien) arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg in Bielefeld als freier Mitarbeiter und Lokalreporter bei der Tageszeitung Freie Presse. 1953 begann er dort sein Volontariat und wurde anschließend als Redakteur übernommen. 1962 ging er zum Saarländischen Rundfunk und übernahm dort die Leitung der Abteilung des Fernsehens für Wirtschaft und Soziales. Nach seinem Wechsel zum WDR war er 1967 stellvertretender Studioleiter des Fernsehstudios in Bonn und übernahm 1973 die Leitung. Für die ARD war er zur selben Zeit als Chefkorrespondent und Kommentator tätig. Die Sendung Bericht aus Bonn moderierte er bis 1985. Als Intendant der WDR war er maßgeblich an der Einführung des WDR-Vollprogramms beteiligt.

Bekannte Journalisten mit O

Emil Obermann

Emil Obermann (* 27. Dezember 1921 in Stuttgart; † 23. Februar 1994 in Stuttgart) absolvierte ein Volontariat bei der Deutschen Zeitung und Wirtschaftszeitung und wurde anschließend Redakteur beim Süddeutschen Rundfunk. Von 1952 bis 1954 gehörte er der Chefredaktion Hörfunk an und wechselte dann bis 1964 zum Bonner Büro. Bis 1985 war er Chefredakteur der Abteilung Fernsehen im Süddeutschen Rundfunk. Unter seiner Leitung wurde das Magazin Report einem breiten Publikum bekannt. Beim Fernsehstreitgespräch Pro und Contra übernahm er neben der redaktionellen Leitung auch die Moderation.

 

Carl von Ossietzky

Carl von Ossietzky (* 3. Oktober 1889 in Hamburg; † 4. Mai 1938 in Berlin) war als Herausgeber der Zeitschrift Die Weltbühne für die Berichterstattung über die verbotene Aufrüstung der Wehrmacht verantwortlich. Seine journalistische Karriere begann zunächst schleppend. Anfänglich als Lektor und Herausgeber tätig, arbeitete er zwischen 1920 und 1924 bei der Berliner Volks-Zeitung zunächst als außenpolitischer Mitarbeiter und schließlich als Redakteur. Kurt Tucholsky machte den Herausgeber der Zeitschrift Die Weltbühne auf Ossietzky aufmerksam. 1926 erschien sein erster politischer Leitartikel und er wurde 1927 Herausgeber der politischen Wochenzeitschrift. Wegen der Berichterstattung über die Verstöße der Wehrmacht gegen den Versailler Vertrag wurde er zu 18 Monaten Festungshaft verurteilt. 1936 erhielt Ossietzky rückwirkend den Friedensnobelpreis.

Bekannte Journalisten mit P

Vance Packard

Vance Packard (* 22. Mai 1914 Granville Summit, Pennsylvania; † 12. Dezember 1996 auf Martha’s Vineyard, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Publizist tierpsychologischer Studien und sozilogischer Essays. Bekannt wurde er durch die Veröffentlichung populärwissenschaftlicher, sozialkritischer Bücher. In seinem Werk The Hidden Persuaders erläutert er den durch Psychologen und Marktforscher geschulten Einfluss der Werbeindustrie auf den Verbraucher. Damit hatte er erheblichen Einfluss auf die deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre, die darin eine Bestätigung des sogenannten Konsumterrors sahen.

 

Susanne von Paczensky

Susanne von Paczensky (* 22. Januar 1923 in Augsburg; † 15. Mai 2010 in Hamburg) ließ sich 1945 nach dem Abitur in der amerikanischen Nachrichtenagentur DANA zur Nachrichtenredakteurin ausbilden und berichtete für diese über die Nürnberger Prozesse. Zwischen 1947 und 1949 arbeitete sie als Redakteurin für die von der britischen Besatzungsmacht gegründeten Tageszeitung WELT. Als politische Korrespondentin ging sie für die WELT bis 1957 nach London und Paris. Danach arbeitete sie als freie Journalistin und setzte sich vor allem für frauenpolitische Themen ein. Zwischen 1991 und 2001 war sie Auslandskorrespondentin und schrieb Artikel für die ZEIT, Brigitte und die Süddeutsche Zeitung.

 

Daniel Pearl

Daniel Pearl (* 10. Oktober 1963 in Princeton, New Jersey; † um den 29. Januar 2002 in Karatschi, Pakistan) war seit 1990 für das Wall Street Journal zuerst in Atlanta und ab 1993 in Washington D. C. tätig. Als Korrespondent für den Nahen Osten wechselte er 1996 ins Londoner Büro. Von dort aus zog er nach Bombay und wurde dort Chef des Südasienbüros des Wall Street Journals. Als er 2002 in Pakistan den Fall des Attentäters Richard Reid recherchierte, wurde er von der „Nationalen Bewegung zur Wiederherstellung der pakistanischen Souveränität“ entführt und ermordet.

 

Reiner Pfeiffer

Reiner Pfeiffer (* 9. Februar 1939 in Lünen, Westfalen) war, ohne ein Volontariat absolviert zu haben, u. a. Redakteur der Westfälischen Rundschau. Später war Pfeiffer als Referent für Öffentlichkeitsabreit tätig, von 1967 bis 1969 in Essen für Krupp und anschließend für den Bremer Flugzeugbauer VFW. Bei der Bremer CDU war er später für die Öffentlichkeitsarbeit tätig und wurde 1976 Redakteur beim Bremer Wochenblatt Weser Report. 1986 vermittelte ihn der Axel-Springer-Verlag als Medienreferent zur Kieler Landesregierung. Pfeiffer spielte eine Rolle in den sogenannten Barschel- und Schubladenaffären.

 

Eberhard Piltz

Eberhard Piltz (* 22. Oktober 1942 in Königsberg, Ostpreußen; † 20. November 2011 in München) studierte Geschichte, Politik und Zeitungswissenschaften in München und war von 1965 bis 1970 Redakteur beim Bayrischen Rundfunk. Bis 1974 war er stellvertretender Redaktionsleiter des Magazins Report München. Bis 1989 war Piltz dann Leiter des ARD-Studios in Tel Aviv, anschließend in Rom und schließlich stellvertretender Leiter des Studios in Bonn. 1989 wechselte er dann zum ZDF, wo er zwischen 1993 und 1997 als Leiter der ZDF-Hauptredaktion Aktuelles und als Moderator der Sendung heute Journal tätig war. Zwischen 1999 und 2007 ging er als Leiter des ZDF-Studios nach Washington.

 

Robert Platow

Robert Platow (* 7. Mai 1900 in Hamburg; † 3. Dezember 1982 in Chur, Schweiz) studierte nach dem Abitur Volkswirtschaft und wurde 1926 Volontär bei der Kieler Zeitung. Nach einem weiteren Volontariat 1927 bei der Magdeburgischen Zeitung wurde er dort zwischen 1934 und 1944 Handelskorrespondent in Berlin. Dort war er auch für das Berliner Tagblatt, die Vossische Zeitung, der Frankfurter Zeitung u. a. tätig. In seinen journalistischen Texten brachte Platow seine ablehnende Haltung gegenüber dem Hitler-Regime deutlich zum Ausdruck und bekam deshalb 1945 als erster Deutscher von den Alliierten die Lizenz zur Publikation. Der Platow Brief, den er daraufhin herausbrachte, war ein Wirtschafts-Hintergrund-Dienst, den Platow 1967 an Bertelsmann verkaufte.

 

Fritz Pleitgen

Fritz Pleitgen (* 21. März 1938 in Duisburg-Meiderich) war bereits mit 14 Jahren journalistisch tätig. Als freier Mitarbeiter für Sport- und Gerichtsberichterstattungen schrieb er für die Lokalausgabe Bünde der Freien Presse Bielefeld. 1959 absolvierte er dort sein Volontariat und wechselte 1963 als Redakteur der Tagesschau und als Sonderberichterstatter zum Westdeutschen Rundfunk. Zwischen 1964 und 1988 war Pleitgen Auslandskorrespondent u. a. in Brüssel, Ost-Berlin und schließlich Leiter des ARD-Studios in Washington und New York. Als Chefredakteur des WDR moderierte er u. a. den ARD-Presseclub und wurde 1995 Intendant des WDR und war von 2001 bis 2002 Vorsitzender der ARD. Zwischen 2006 und 2008 war er Präsident der Europäischen Rundfunkunion.

 

Joseph Pulitzer

Joseph Pulitzer (* 10. April 1847 in Makó, Ungarn; † 29. Oktober 1911 in Charleston, South Carolina) wurde von Carl Schurz 1868 als Reporter der deutschsprachigen Westlichen Post in St. Louis angestellt. Drei Jahre später wurde er Herausgeber und Mitinhaber der Zeitung. Ab 1978 war er als Korrespondent für die New York Sun tätig und kaufte 1878 den St. Louis Evening Dispatch, den er 1881 mit der Evening Post zur St. Louis Post-Dispatch vereinigte. 1883 erwarb er zudem noch die New York World, die er zu einer der einflussreichsten Zeitungen der USA machte. Seine Geldspende zur Gründung einer Journalistenschule wurde 1892 abgelehnt und so wurde erst 1912 durch eine Verfügung in seinem Testament die journalistische Fakultät an der Columbia University gegründet. Seit 1917 verleiht sie jährlich den Pulitzer-Preis.

Bekannte Journalisten mit R

Fritz Raff

Fritz Raff (* 11. Februar 1948 in Ludwigsburg; 27. Januar 2011 in Homburg) arbeitete bereits während seiner Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt als Journalist für verschiedene Tageszeitungen. Zwischen 1971 und 1977 war er Geschäftsführer des Südwestdeutschen Journalisten-Verbandes. In Bonn war er anschließend bis 1985 als Hauptgeschäftsführer für den Deutschen Journalistenverband tätig und vertrat diesen u. a. im Deutschen Presserat und im ZDF-Fernsehrat. Währenddessen war er kurzzeitig Chefredakteur der Fachzeitschrift Journalist. 1990 ging er als Verwaltungsdirektor des Saarländischen Rundfunks nach Saarbrücken und wurde 1996 zum Intendanten gewählt.

 

Hans-Joachim Reiche

Hans-Joachim Reiche (* 9. Juli 1921 in Berlin; † 23. August 2005 in Bonn) begann seine journalistische Karriere als freier Autor und Reporter des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) aus dem später der NDR und der WDR hervorgegangen sind. Als leitender Redakteur arbeitete er später bei der Illustrierten Quick. Zwischen 1960 und 1970 war er Chefredakteur der Tagesschau. Anschließend ging er zunächst als ARD-Hörfunkkorrespondent nach London und wechselte 1972 zum ZDF. Bis 1984 leitete er das Bonner Studio.

 

Benno Reifenberg

Benno Reifenberg (* 16. Juli 1892 in Oberkassel, Bonn; † 9. Februar 1970 in Kronberg im Taunus) schrieb auch unter dem Pseudonym „Florestan“. Er arbeitete ab 1919 als Redakteur der Frankfurter Zeitung und war dort zwischen 1924 und 1930 für das Feuilleton verantwortlich. Bis 1932 war er Korrespondent der Zeitung in Paris und übernahm die Politikredaktion bis zum Verbot der Frankfurter Zeitung 1943. Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte er die Wiedergründung der FZ. Nachdem dieser Versuch jedoch vergeblich war, wurde er zwischen 1945 und 1958 Herausgeber der Monatsschrift Die Gegenwart. Ab 1959 war er Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der er auch nach seinem Ausscheiden 1966 noch als Mitarbeiter treu blieb.

 

Marie-Monique Robin

Marie-Monique Robin (* 1960 in Poitou-Charentes) wurde 1995 für ihre Arbeit über den Raub menschlicher Organe mit dem Albert-Londres-Preis ausgezeichnet. Sie studierte Journalistik in Straßburg und verfasste anschließend als freie Mitarbeiterin in Südamerika u. a. Reportagen über die Guerilleros in Kolumbien. Als investigative Journalistin wurde sie durch ihre Fernsehdokumentation „Monsanta – mit Gift und Genen“, in der sie über die Skandale des Gentechnik-Konzerns Monsanta berichtete, bekannt. Für die Reportage erhielt sie zahlreiche Umweltpreise.

 

Hans Rosenthal

Hans Rosenthal (* 2. April 1925 in Berlin; † 10. Februar 1987 in Berlin) arbeitete ab 1945 zunächst als Regieassistent beim Berliner Rundfunk und betreute später auch die Hörspielproduktionen. 1948 wechselte er zur RIAS als Aufnahmeleiter und Unterhaltungsredakteur. In den 1950er und 1960er Jahren entwarf und gestaltete er dort zahlreiche Unterhaltungssendungen für den Rundfunk. Die Sendereihen Sonntagsrätsel und das Städtequiz Allein gegen alle werden heute noch im Deutschlandradio Kultur ausgestrahlt. Als beliebtester Quizmaster im Hörfunk übernahm er auch Moderationen von Unterhaltungssendungen im Fernsehen. Die wohl bekannteste Sendung ist Dalli Dalli.

Bekannte Journalisten mit S

Günter Schmidt

Günter Schmidt (* 24. November 1941 in Wien; † 21. August 2010 in Wien) war bereits während seines Studiums Assistent des Chefkorrespondenten der Nachrichtenagentur Reuters in Wien. 1968 ging er nach London und war dort im deutschsprachigen Dienst der BBC tätig. Später arbeitete er auch für den Dienst der Los Angeles Times/Washington Post News Service. 1971/72 war er Mitarbeiter der Neuen Ruhr Zeitung und ging danach zum Österreichischen Rundfunk (ORF). Ab 1975 war er dort als leitender Redakteur für die Ressorts Ausland und Wirtschaft tätig. Währenddessen moderierte er auch die Sendungen Zeit im Bild und Schilling. Zwischen 1992 und 2002 war er Korrespondent des ORF in Brüssel.

 

Philipp Jakob Siebenpfeiffer

Philipp Jakob Siebenpfeiffer (* 12. November 1789 in Lahr; † 14. Mai 1845 in Brümpitz in der Schweiz) versuchte durch journalistische Aufsätze auf die Missstände im Deutschen Bund aufmerksam zu machen. Sein Ziel war eine Revolution nach dem Vorbild Frankreichs. 1830 erschien die erste Ausgabe seiner Zeitschrift Rheinbayern. Zur Unterstützung der liberalen Opposition gründete er als zweites Sprachrohr die Zeitung Der Bote aus dem Westen. Beide Zeitungen wurden 1831 unbenannt und erschienen nun unter den Namen Westbote und Deutschland mit Texten, die eine uneingeschränkte Pressefreiheit in Deutschland forderten und sich gegen eine Zensur durch die Obrigkeit aussprachen. In diesem Sinne wird seit 1987 alle zwei bis drei Jahre der Philipp-Jakob-Siebenpfeiffer-Preis für engagierte Journalisten vergeben.

 

Karl Silex

Karl Silex (* 6. Juli 1896 in Stettin; † 18. Mai 1982 in Köln) begann 1921 beim Hamburger Fremdenblatt und wechselte 1922 zur Berliner Deutschen Zeitung. Für die DAZ ging er als Korrespondent nach London und übernahm 1933 als Chefredakteur das Blatt, als der Zeitung wegen eines kritischen Artikels über Adolf Hitler das Verbot drohte. Silex war Mitglied des „Führerrates der Deutschen Presse“ und konnte so als Chefredakteur bis 1943 die Schließung der Zeitung verhindern. Nach Kriegsende gründete Silex in Stuttgart einen eigenen Verlag, in dem zwischen 1949 und 1957 u. a. die Wochenzeitschrift Deutsche Kommentare erschienen. 1955 wurde er Chefredakteur des Berliner Tagesspiegels, dessen Stil er bis 1963 prägte.

 

Dieter Stolte

Dieter Stolte (* 18. September 1934 in Köln) finanzierte sich sein Studium der Philosophie, Geschichte und Germanistik als freier Mitarbeiter beim Radio. 1961 wurde er Leiter der Abteilung Wissenschaft beim Saarländischen Rundfunk und wechselte 1962 zum neu gegründeten ZDF. Als persönlicher Referent des Intendanten Karl Holzamer angefangen übernahm er bald Positionen wie die Leitung der Programmplanung und die des Programmdirektors. Von 1982 bis 2002 war er Intendant des ZDF und führte den Sender zu einer eigenständigen Programmstruktur. 1978 schuf er mit dem heute-journal eine zweite Magazinausgabe der Nachrichtensendung heute ein. Er zeichnet sich ebenfalls für die Gründung der Kultursender 3sat und Arte verantwortlich. Seit 1980 ist Stolte Professor für Medientheorie und Medienpraxis. Er lehrt an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.

 

Bekannte Journalisten mit W

Matthias Walden

Matthias Walden (* 16. Mai 1927 in Dresden; † 17. November 1984 in Berlin) hieß eigentlich Eugen Wilhelm Otto Baron von Saß und war ein eher konservativer Journalist. Er absolvierte nach dem Zweiten Weltkrieg in Dresden bei der von der CDU herausgegebenen Tageszeitung Die Union ein Volontariat und wurde anschließend Leiter der Lokalredaktion. Als er als Gerichtsreporter erlebte, wie die SED-Verantwortlichen gegen Oppositionelle vorgingen und er sich selbst persönlichen Anfeindungen gegenübersah, flüchtete er in die Bundesrepublik. Dort arbeitete er zunächst in der Pressestelle des Ministeriums für gesamtdeutsche Fragen und wurde dann 1950 Rundfunkkommentator bei der RIAS und schließlich Chefredakteur und Chefkommentator beim SFB. Als Kolumnist war er zudem für die Illustrierte Quick tätig und wurde 1980 Mitherausgeber der Tageszeitung Die Welt.

 

Hans Wallenberg

Hans Wallenberg (* 17. November 1907 in Berlin; † 13. April 1977 in Berlin) ist der Sohn des Chefredakteurs Ernst Wallenberg, der u. a. für die Vossische Zeitung tätig war. Nach dem Studium 1928 arbeitete Hans Wallenberg als Redakteur und verließ Deutschland 1933. Im Exil in den USA nahm er 1938 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges ging er zurück nach Deutschland und wurde dort Chefredakteur der Neuen Zeitung. Außerdem war er beim Ullstein Verlag und im Springer-Konzern beschäftigt. Als Journalist verfasste u. a. Leitartikel für Die Welt.

 

Günter Wallraff

Günter Wallraff (* 1. Oktober 1942 in Burscheid) ist als deutscher Enthüllungsjournalist und Schriftsteller vor allem durch diverse Reportagen und verdeckte Recherchen u. a. über die BILD-Zeitung bekanntgeworden. Mit ersten Reportagen für die Gewerkschaftszeitung Metall begann seine journalistische Laufbahn neben seiner Tätigkeit als Mitarbeiter einer Sinteranlage. Schon damals waren seine Berichte authentische Einblicke in die Arbeitswelt der Industrie. 1966 ging er zur Hamburger Morgenpost und anschließend zur Zeitschrift pardon. Ab 1969 er war Mitarbeiter der Zeitschrift konkret und wurde wegen Amtsanmaßung angeklagt, weil er zu Recherchezwecken stets eine andere Identität annahm, u. a. gab er sich als Ministerialrat aus. Sein Freispruch wurde mit dem Recht der Öffentlichkeit auf Information begründet. 1977 warf er der Bild-Redaktion unsaubere Recherchemethoden vor und sah sich daraufhin in einem Rechtsstreit mit der Axel Springer AG wieder.

 

Barbara Walters

Barbara Walters (* 25. September 1929 in Boston) begleitete zusammen mit Helen Thomas als die einzigen Journalistinnen Präsident Nixon bei seinem Chinabesuch 1972. 1976 war sie die erste „Anchorwoman“, die die Zuschauer durch die abendliche Nachrichtensendung 20/20 des Fernsehsenders ABC begleitete. Nach 25 Jahren verließ sie das Nachrichtenmagazin und widmet sich seither Sondersendungen. So führte sie beispielsweise ein Telefoninterview mit Paris Hilton, als diese kurzzeitig in einer Gefängniszelle inhaftiert war. 2007 bekam sie einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

 

Oskar Wark

Oskar Wark (* 22. Mai 1934 in Düsseldorf; † 31. Juli 2009 in Wiesbaden) war zusammen mit Wolfgang Esser und Wim Thoelke seit dem Sendebeginn des ZDF 1963 Mitglied der Sportredaktion. Ab 1966 war er zunächst als Co-Moderator und später als Kommentator bei vielen Sportreportagen dabei. Ab 1988 begleitete er die Berichterstattungen der Olympischen Spiele und der Fußball-Welt- und –Europameisterschaften als Teamchef des ZDF u. a. nach Seoul, Atlanta sowie nach Mexiko und in die USA.

 

Gary Webb

Gary Webb (* 31. August 1955 in Corona, Kalifornien; † 10. Dezember 2004 in Sacramento, Kalifornien) wurde, nachdem er seine Ausbildung an einer Journalistenschule abgebrochen hatte, zunächst Redakteur der Kentucky Post. 1988 wechselte er zu den San Jose Mercury News. Für seine Berichterstattung über das Erdbeben in der San Francisco Bay Area bekamen er und sein Team 1990 den Pulitzer-Preis. Als Investigativjournalist machte er sich durch seine Artikelserie Dark Alliance einen Namen. 1996 berichtete er über die Verbindungen der CIA zu den Drogenkartellen des Landes und geriet dadurch in die Kritik der großen amerikanische Medien, was dazu führte, dass er keine Anstellung mehr fand.

 

Paul Wilhelm Wenger

Paul Wilhelm Wenger (* 15. Juni 1912 in Gundelsheim am Neckar; † 3. Dezember 1983 in Bonn) begann 1930 ein Studium der Rechtswissenschaften und der katholischen Theologie in Tübingen und arbeitete anschließend als Landgerichtsrat am Landgericht Tübingen. Währenddessen gründete 1945/46 zusammen mit Franz Albert Kramer, Anton Böhm und Otto B. Roegele den Rheinischen Merkur, für den er ab 1948 als Journalist tätig war. Er erhielt 1966 den Theodor-Wolff-Preis.

 

Kurt Wessel

Kurt Wessel (* 21. Mai 1908 in Magdeburg; † 7. November 1976 in München) begann als Mitarbeiter der Breslauer Neuesten Nachrichten und arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg unter Theodor Heuss bei der Rhein-Neckar-Zeitung. 1961 wurde er stellvertretender Chefredakteur beim Münchner Merker, nachdem er zuvor bei der Stuttgarter Zeitung und bei der Deutschen Zeitung und Wirtschaftszeitung gearbeitet hatte. Zwischen 1963 und 1973 war Wessel Chefredakteur des Münchner Merkurs, der zahlreiche Regionalzeitungen vereinte. 1959 war er der erste Diskussionsleiter im Fernsehen und leitete dort die innenpolitische Sendung Unter uns gesagt. Bis 1961 war er Vorsitzender des Baden-Württembergischen Journalistenverbandes.

 

Max Winter

Max Winter (* 9. Januar 1870 in Tárnok, Ungarn; † 11. Juli 1937 in Hollywood, USA) begann 1893 als Journalist beim Neuen Wiener Journal und wechselte 1895 zur Arbeitgeberzeitung Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs. Als Gerichtsreporter erlernte er dort die Wichtigkeit einer klaren Beweisführung und der „intersubjektiven Nachvollziehbarkeit“, die er später in seinen Sozialreportagen erfolgreich einzusetzen wusste. Seine Berichte spiegelten stets seine politischen Ambitionen wieder, die Lebensbedingungen der Arbeiter zu verbessern. Um einen realistischen Einblick in diese Themen zu erhalten, recherchierte er meist verkleidet unter einer anderen Identität. Seine Reportagen waren stets Berichte über das subjektiv Erlebte.

 

Bob Woodward

Bob Woodward (* 26. März 1943 in Geneva, Illinois) studierte an der Yale University und deckte zusammen mit Carl Bernstein die Hintergründe des Einbruchs in die Parteizentrale der Demokraten im Watergategebäudekomplex in Washington D. C. auf. Als Reporter der Washington Post hatte er Kontakt zu einem Informanten namens „Deep Throat“, der als Angehöriger des FBI Zugang zu den Ergebnissen der Ermittlungen hatte. Sein Informant war Mark Felt, stellvertretender Direktor des FBI, dessen geheimen Hinweise offenbarten, dass der Einbruch im Auftrag des Wiederwahlkomitees Präsident Nixons erfolgte. Die Redaktion der Washington Post erhielt für ihre Berichterstattung in der Watergate-Affäre den Pulitzer-Preis. Woodward ist heute als Assistant Managing Editor der Washington Post tätig.

 

Franz Wördermann

Franz Wördermann (* 29. Mai 1923 in Münster; † 16. März 1992 in Herschingen am Ammersee) studierte nach dem Zweiten Weltkrieg Philosophie an der Universität Münster und arbeitete ab 1950 bei der BBC in London. Als Korrespondent ging er 1953 für den Sender nach Bonn. Zwischen 1957 und 1960 war er Redakteur für den WDR und die Deutsche Welle in Köln. 1960 ging er als Dokumentarfilmer nach Washington, bevor er 1962 als Chefredakteur des WDR-Fernsehens nach Köln zurückgerufen wurde. Unter seiner Leitung wurden u. a. Sendungen wie Monitor oder Weltspiegel entwickelt. Als Moderator war Wördermann außerdem für das Magazin Report im Bayrischen Rundfunk und den Südwestfunk tätig.

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