Wie sieht es in Sachen Gleichstellung bei Deutschlands Leitmedien aus? Dieser Frage geht jährlich die Initiative ProQuote nach und untersucht den Frauenmachtanteil bei neun deutschen Leitmedien.
Die ProQuote-Forderung, dass die Hälfte der redaktionellen Macht Frauen innehaben, erfüllt lediglich die taz. „Mit einer weiblichen Chefredakteurin und vielen geschlechterparitätisch besetzten Ressortleitungen erreicht sie (Anm. die taz) einen gewichteten Frauenanteil von 56,3 Prozent“, so ProQuote. Platz zwei belegt der Stern. Das Magazin rutscht zwar erstmals seit zwei Jahren unter die 50-Prozent-Marke (-4,1 Prozent), behauptet aber mit 47 Prozent seinen Rang. Die Wochenzeitung Die Zeit belegt im Ranking den dritten Platz mit einem gewichteten Frauenmachtanteil von 38,3 Prozent und verbessert sich um einen Platz.
Die vierletzten Plätze (6. bis 9.) belegen konservativ ausgerichtete Medien. Die Bild liegt auf Platz sechs ? mit einem gewichteten Frauenmachtanteil von 24,2 Prozent, es folgen Focus (22,9 Prozent, jedoch höchster Zuwachs von 5,5 Prozent) und Welt (21,7 Prozent). Schlusslicht ist die FAZ mit einem Frauenmachtanteil von 20,7 Prozent.
Der Durchschnittswert der neun untersuchten Medien liegt bei 34,1 Prozent. Edith Heitkämper, Vorsitzende von ProQuote Medien, stellt klar: „Unsere Analysen zeigen zwar, dass der durchschnittliche weibliche Führungsanteil in den Redaktionen langsam ansteigt – doch immer noch sind Frauen in den Chefetagen der Medien klar unterrepräsentiert. Das kann und darf nicht so bleiben.“