Als politisch korrekt (oder „pc“) wird Wortwahl bezeichnet, die sich jeglicher Wertung enthält. Absicht der politischen Korrektheit ist, mögliche Kränkungen der jeweils benannten Gruppe von vornherein zu vermeiden. Politisch korrekte Wortwahl berücksichtigt Geschlecht, Ethnie und gesundheitliche Einschränkungen. Seinen Ursprung hat der Begriff in der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
In Deutschland ist politisch korrekte Sprache vor allem geschlechtsneutral. Die „Studierenden“ verdanken ihr Dasein in universitären Publikationen der Neigung, Unbequemes („Studentinnen und Studenten“) zu vereinfachen. Sollte das nicht möglich sein, bezieht die politisch korrekte Anrede oder Bezeichnung alle Betroffenen ein: Da es keine „Bürgernden“ gibt, werden weibliche Bürger entweder explizit „Bürgerinnen“ genannt oder zu „Innen“ verkürzt („BürgerInnen“).
Menschen mit dauerhaften körperlichen oder geistigen Gebrechen werden nicht mehr vordergründig auf ihre Einschränkung reduziert (Stigmatisierung: „der Behinderte“), sondern die Behinderung ist eines unter vielen Merkmalen („Mensch mit Behinderung“).
Ethnische Bezeichnungen ersetzen die als diskriminierend erkannten Rassenbezeichnungen durch an der Herkunft orientierte Konstruktionen („Afrodeutscher“).
Das Verdienst der politischen Korrektheit liegt darin, das Bewusstsein der Allgemeinheit für tatsächlich diskriminierende Wortwahl geöffnet zu haben.
Im Bemühen, jeder denkbaren Ehrverletzung vorzubeugen, sind allerdings umständliche Konstruktionen und den Sprachfluss unterbrechende Formulierungen gebräuchlich geworden. Ein weiterer Kritikpunkt richtet sich gegen politische Korrektheit als lediglich sprachpolitisches Instrument, das die individuelle Geisteshaltung nicht ändert, sondern verdeckt.