1.1 Definition
Was ist Wissenschaftsjournalismus?
Der Begriff „Wissenschaftsjournalist“ kennzeichnet keinen Widerspruch zur allgemeinen Bezeichnung „Journalist“, sondern grenzt das Tätigkeitsfeld genauer ein. Wissenschaftsjournalisten sind also ebenso wie ihre Kollegen in allen Medien tätig. Sie befassen sich jedoch thematisch mit Schwerpunkten, die aus Wissenschaft und Forschung stammen.
Besonders häufig sind dies Entwicklungen im Bereich Medizin und Gesundheit, in der Biologie, Ökologie oder Biotechnologie sowie der Rüstungs- und Weltraumforschung.
Im Unterschied zu anderen Journalisten verfügen Wissenschaftsjournalisten günstigenfalls über eine Doppelqualifikation. Das heißt, sie haben sowohl einen fachlichen Schwerpunkt als auch Journalismus gelernt. Doch auch in diesem Bereich herrscht keine Einheitlichkeit vor. Besonders in den Anfangszeiten des Wissenschaftsjournalismus kam es häufiger vor, dass Wissenschaftler ohne journalistische Ausbildung als sogenannte Quereinsteiger zu Zeitschriften oder anderen Medien wechselten. Oder aber dass die „Allrounder“, also Journalisten ohne zusätzliche Fachausbildung, sich auf ein Gebiet spezialisierten.
Eine Abgrenzung des Wissenschaftsjournalismus gegenüber dem Special-Interest-Journalismus (SI-Journalismus) scheint ebenfalls notwendig. SI-Publikationen konzentrieren sich zwar auf ein Sachgebiet, gelten aber nicht als Fachpublikationen, die wissenschaftliche Erkenntnisse wiedergeben. In ihnen äußern sich Experten auf einem Fachgebiet, die über ein großes Spezialwissen verfügen, aber ein privates Interesse verfolgen – also beispielsweise Hobbygärtner oder Pilzesammler (vgl. Bröder, Sebastian: Podcast).