Warum abonnieren die Menschen eine Tageszeitung?
Weil sie morgens beim Frühstück die großen Themen, die die Welt bewegen, nachlesen wollen, von denen sie tags zuvor in den Fernsehnachrichten gehört haben – denn nur, was schwarz auf weiß geschrieben steht, ist wahr? Nein, das ist nicht der Grund. Vielmehr wollen die Menschen wissen, ob die versprochene Umgehungsstraße um ihren Ort tatsächlich gebaut wird, ob infolge der Energiewende die kontrovers im Dorf diskutierten und in der näheren Umgebung geplanten Windräder realisiert werden und wie der Verlauf des letzten Schützenfestes – eventuell mit Fotos und eigener Namensnennung – dokumentiert wurde.
Glokalisierung! Dieses Kunstwort bezeichnet die Gleichzeitigkeit von Globalisierung und Lokalisierung: Zwar hat das Internet dazu beigetragen, dass die Welt, in der wir leben, immer vernetzter ist und auch Menschen an entferntesten Orten mittels technischer Kommunikation nur einen Steinwurf entfernt sind; Waren und Dienstleistungen von der anderen Seite des Globus können in kürzester Zeit zu günstigen Preisen zu uns gelangen. Doch auch der Gegentrend ist auszumachen: Unsere nächste Umgebung, der Ort wo wir leben und arbeiten, wird wichtiger. Hier fühlen wir uns wohl, hier kennen wir uns aus, hier kennen wir Menschen, Unternehmen, Behörden. Hier wissen wir, wo der Schuh drückt, was wir uns vor Ort anders wünschen. Wir wollen wissen, was um uns herum passiert.
Somit spielt auch die lokale und regionale Berichterstattung in der Wahrnehmung der Menschen eine wichtige Rolle. Aber was genau ist gemeint, wenn von Lokaljournalismus die Rede ist? Und wie grenzt sich dieser vom allgemeinen Journalismus ab? Wie wird man Lokaljournalist/in? Diesen Fragen geht diese Website nach.